Wie ich ja bereits schrieb, habe ich Tintenherz als nicht wirklich prickelnd empfunden. Die Wörter ließen sich nur widerstrebend in meinen Geist nieder, um dort ein Land zu schaffen, welches die Architektin sich erdacht hat.

Bei Tintenblut dagegen erschuf sich die Welt nahzu von selbst. Mit jedem Wort, und war es noch so klein, fügte sie sich aneinander, wie Stein auf Stein für ein Haus.

Es hat nicht lang gedauert, bis sich die Vertrautheit zwischen die Sinne schummelte. Egal wo Maggie, Farid oder Staubfinger auch waren, die Wörter flossen dahin, wie die Strömung des Wassers die Blätter.

Das erste Buch diente einzig dazu, die Character ins rechte Licht zu rücken, sie vorstellen. Nur dies war sein Zweck, den es nur mäßig zu erfüllen vermochte. Das Zweite hingegen sponn die eigentliche Geschichte. Sie erzählt von der Tintenwelt, einst geschaffen, dem Leser ein wahrhaft schaurige Geschichte zu flüstern. Erschaffen von Fenoglio, dem Geschichtenerzähler. Dem Menschen mit finsteren Eigenschaften und großen Worten leichter über die Lippen kommen, als mit guten: „Was wäre ein gute Geschichte ohne das Böse? Nichts!“.

Das Ende hingegen offenbart nur allzuschnell, dass auch ein drittes Band das Licht der Welt erblicken wird.

Die hingegen, die es noch nicht gelesen haben, tun gut daran es nachzuholen. Tintenblut (und es macht dem Titel alle Ehre) ist eine wirklich gute Geschichte. Wie von Fenoglio vorhergesagt: Eine gute Geschichte braucht das Böse, wie das Buch den Leser zum erwachen.