[…] Hinter der Kunst des Schreibens mit einem handelsüblichen Füller steckt wohl doch mehr, als der Laie annimmt. Neue Lehrer der Privatschule müssen sogar einen Kurs im Umgang mit der pädagogischen Wunderwaffe belegen, bevor sie auf die Schüler losgelassen werden. Schuld seien die modernen Unterrichtsmethoden der siebziger und achtziger Jahre, sagte Lewis der Zeitung „Sunday Times“ – die jungen Lehrer hätten einfach selbst nicht gelernt, ordentlich zu schreiben. […]

via Spiegel.de

Da bin ich nicht der einzige, der diese Meinung vertritt. Zugegeben, meine Erkenntnis kam zur späten Stunde, doch sie kam. Auch wenn es mir immer noch schwerfällt, den Füller richtig zu halten. Sicher bald kann ich meine Oma mit einem handgeschriebenen Brief beglücken 🙂

Ab der zweiten Klasse der DDR, gab es das Fach „Schönschrift“ . Ich tendierte zumeist zwischen Drei und Zwei.

Als der Computer kam, hatte sich anfangs nicht viel daran geändert, meine Handschrift war noch recht leicht zu entziffern. Dies änderte sich mit der Berufsschule. Dort stieg ich auf Druckbuchstaben um, da ich da das Gefühl hatte, mit dieser schneller schreiben zu können. Ein Trugschluss, der mir später ein wenig zu schaffen machen würde.

Mit der Intensivnutzung des Freund und Helfers und dem Ende der Berufsschule, gab es kaum noch einen Grund, mit der Hand zu schreiben. Der erste Brief (seit sehr langer Zeit) an die liebste Oma wurde zur Tortur, denn ich hatte schlicht und einfach vergessen, wie es war, eine Schreibschrift zu schreiben.

Seit kurzem Schreibe ich wieder regelmäßig mit einem 5€ Füller vom Supermarkt und es bereitet mir eine gewisse Befriedigung, es wieder zu können. Einzelne Buchstaben „entwischen“ mir zwar noch, wie das kleine „p“, aber mein Kopf hat das Wissen um die Schreibschrift wieder zu Tage fördern können.

Demnächst, werde ich mir mal einen „richtigen“ Füller besorgen …